von Thomas Hobbes
Nach der Ordnung der Natur geht die Wahrnehmung dem Begehren voraus.
Denn ob das, was wir sehen, angenehm sein wird oder nicht, läßt sich nur
auf Grund von Erfahrung, d.h. durch Wahrnehmung, wissen. Daher pflegt
man zu sagen, das Unbekannte reize uns nicht. Indessen kann es eine
Begierde, etwas Unbekanntes kennen zu lernen, geben. Sie erklärt, dass
kleine Kinder nur wenig begehren, größere Kinder mehr und Unbekanntes
versuchen und mit fortschreitendem und gereiftem Alter die Menschen,
besonders die Gelehrten, unzählige, auch nicht notwendige Dinge kennen
zu lernen streben. Und was sie als angenehm erprobt haben, begehren sie
späterhin wiederholt, von der Erinnerung getrieben. Bisweilen wird auch
etwas, was beim ersten Kennenlernen
unangenehm ist, wenn es nur selten oder neu gewesen ist, durch die
Gewohnheit nicht mehr als unangenehm, später sogar als angenehm
empfunden. So großen Einfluss hat die Gewohnheit auf die Sinnesänderung
einzelner Menschen.
Gute Nacht!
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