Montag, 22. Februar 2021

Morgenwind

von Paul Heyse
Wenn noch kaum die Hähne krähen,  
Macht sich auf der Morgenwind,  
Feget aus mit starkem Wehen  
Stadt und Flur und Wald geschwind.  
 
Allen Bäumen in der Runde  
Schüttelt er die Locken aus,  
Weckt die Blümlein in dem Grunde,  
Lockt die Lerch' ins Tal hinaus. 
 
Nebel, die an Bergen hangen,  
Jagt er ohne Gnade fort;  
Kommt Frau Sonne dann gegangen,  
Find't sie sauber jeden Ort.  
 
Will sie bei dem treuen Winde  
Sich bedanken in Person,  
Ist er, dass ihn keiner finde,  
Über alle Berge schon.
Gute Nacht!
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