Samstag, 12. Mai 2018

An den Tod

von Afanassi Fet 

Ersterbend fühlt ich oft die Sinne mir vergehen,
Fern dem berauschten Geist war alle Erdennot...
Drum kann ich ohne Furcht dir in das Antlitz sehen,
Du ewig finstre Nacht, du ewig starrer Tod!

Nun magst du mir das Haupt mit kalter Hand berühren
Und aus dem Lebensbuch mich streichen immerzu:
Solang den Atem wird mein warmer Busen führen,
Sind unsre Kräfte gleich, und nimmer siegest du!

Gehorchen mußt du mir, ruf ich dich in die Schranken!
Mein Schatten bist du, liegst zu Füßen mir im Bann!
Du wesenloses Nichts, du bist nur mein Gedanken,
Ein Spielzeug meines Wahns, das ich zerbrechen kann!


Gute Nacht!

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