von Dag Hammarskjöld
In jedem Augenblick
wählst du dein Selbst. Aber wählst du – dich selbst? Körper und Seele
haben tausend Möglichkeiten, aus denen du viele Ichs bauen kannst. Doch
nur eines von ihnen ergibt die Kongruenz zwischen dem, der wählte, und
dem Gewählten.
Nur eines – und du findest es erst, wenn du alle
anderen Möglichkeiten ausgeschlossen hast, alles neugierige Tasten,
verlockt von Staunen und Begehren, zu seicht und flüchtig, um Halt zu
finden im Erlebnis des höchsten Mysteriums des Lebens: dem Wissen um das
anvertraute Pfund, das „du“ bist.
Ist das Leben arm? Ist nicht vielmehr deine Hand zu klein, sind deine Augenlinsen nicht zu trübe? Du bist es, der wachsen muss.
Den Rahmen unseres Schicksals dürfen wir nicht wählen. Des Rahmens Inhalt aber geben wir.
Wer das Abenteuer sucht, wird Abenteuer haben – nach dem Maß seines
Muts. Wer das Opfer sucht, der wird geopfert – nach dem Maß seiner Reinheit.
Gute Nacht!
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