von George Bernard Shaw
Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber er kann nicht leben ohne
Brot. Also muss das Brot erst einmal da sein, auch wenn die Dinge, die
danach folgen, höhere Dinge sein mögen.
Wir müssen dem Mammon eifrig
und wohlüberlegt dienen, ehe wir Gott dienen können. Die Richtigkeit
dieser These mag jeder selbst nachprüfen, er soll nur einmal versuchen,
seine Mahlzeiten durch Gebete zu ersetzen. Genauso wie die Kirche davon
ausgehen muss, dass alle Seelen gleich wertvoll sind und wir
konsequenterweise vor Gott alle gleich sind, oder aber die Religion
würde sich selbst ad absurdum führen, genau so wird man auch lernen, von
der praktischen und unvermeidlichen Notwendigkeit auszugehen, dass
jedermanns Bedürfnis nach Geld gleich ist, andernfalls aber zur Strafe
eine zerrissene Gesellschaft, wie wir sie heute haben, erwarten müssen.
Ehrlichkeit
ist nicht ein subjektiver Eindruck, sondern eine Bedingung
gesellschaftlichen Lebens, die exakt definiert werden kann. Sie
bedeutet, dass, wenn jemand eine Stunde für einen anderen gearbeitet
hat, dieser andere nicht weniger als eine Stunde für ihn arbeiten muss.
Alle,
die es im Leben zu etwas wirklich Besonderem bringen, beginnen als
Revolutionäre. Die besten unter ihnen werden mit wachsendem Alter immer
revolutionärer, obwohl man von ihnen allgemein annimmt, dass sie
konservativer werden, weil sie das Vertrauen in die herkömmlichen
Methoden der Reform verlieren. Jeder Mensch unter 30, der überhaupt
etwas über die bestehende soziale Ordnung weiß und nicht Revolutionär
ist, ist nur Mittelmaß.
Gute Nacht!
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