Montag, 3. Juni 2019

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

von George Bernard Shaw

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber er kann nicht leben ohne Brot. Also muss das Brot erst einmal da sein, auch wenn die Dinge, die danach folgen, höhere Dinge sein mögen.
Wir müssen dem Mammon eifrig und wohlüberlegt dienen, ehe wir Gott dienen können. Die Richtigkeit dieser These mag jeder selbst nachprüfen, er soll nur einmal versuchen, seine Mahlzeiten durch Gebete zu ersetzen. Genauso wie die Kirche davon ausgehen muss, dass alle Seelen gleich wertvoll sind und wir konsequenterweise vor Gott alle gleich sind, oder aber die Religion würde sich selbst ad absurdum führen, genau so wird man auch lernen, von der praktischen und unvermeidlichen Notwendigkeit auszugehen, dass jedermanns Bedürfnis nach Geld gleich ist, andernfalls aber zur Strafe eine zerrissene Gesellschaft, wie wir sie heute haben, erwarten müssen.
Ehrlichkeit ist nicht ein subjektiver Eindruck, sondern eine Bedingung gesellschaftlichen Lebens, die exakt definiert werden kann. Sie bedeutet, dass, wenn jemand eine Stunde für einen anderen gearbeitet hat, dieser andere nicht weniger als eine Stunde für ihn arbeiten muss.
Alle, die es im Leben zu etwas wirklich Besonderem bringen, beginnen als Revolutionäre. Die besten unter ihnen werden mit wachsendem Alter immer revolutionärer, obwohl man von ihnen allgemein annimmt, dass sie konservativer werden, weil sie das Vertrauen in die herkömmlichen Methoden der Reform verlieren. Jeder Mensch unter 30, der überhaupt etwas über die bestehende soziale Ordnung weiß und nicht Revolutionär ist, ist nur Mittelmaß.


Gute Nacht!

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