Montag, 28. August 2017

Der Mensch, durchtrieben und gescheit...

von Wilhelm Busch

Der Mensch, durchtrieben und gescheit,
Bemerkte schon seit alter Zeit,
Daß ihm hienieden allerlei
Verdrießlich und zuwider sei.
Die Freude flieht auf allen Wegen;
Der Ärger kommt uns gern entgegen.
Gar mancher schleicht betrübt umher;
Sein Knopfloch ist so öd und leer.
Für manchen hat ein Mädchen Reiz,
Nur bleibt die Liebe seinerseits.
Doch gibt's noch mehr Verdrießlichkeiten.
Zum Beispiel läßt sich nicht bestreiten:
Die Sorge, wie man Nahrung findet,
Ist häufig nicht so unbegründet.
Kommt einer dann und fragt: »Wie geht's?«
Steht man gewöhnlich oder stets
Gewissermaßen peinlich da,
Indem man spricht: »Nun, so lala!«
Und nur der Heuchler lacht vergnüglich
Und gibt zur Antwort: »Ei, vorzüglich!«
Im Durchschnitt ist man kummervoll
Und weiß nicht, was man machen soll. -

Gute Nacht!

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