von Lew Tolstoi
Die Situation des Menschen, der vorwärtsschreitet, einem Glück entgegen, das sich immer wieder von ihm entfernt, lässt sich mit dem vergleichen, was man, wie mir erzählt wurde, mit störrischen Pferden macht. Vorn an der Deichsel wird ein Stück Brot mit Salz so befestigt, dass das Pferd es wittert, aber nicht erreichen kann. Und nun streckt und bewegt es sich, um an das Brot heranzukommen, doch gerade diese Bewegung schiebt das Brot weiter fort, und so bis in alle Ewigkeit. Ebenso ist es bei den Menschen.
Das Glück lässt sich nie erreichen, denn beim Erreichen einer Glücksstufe wird sogleich eine neue sichtbar. Glück aber ist die unendliche Vollkommenheit, wie Gott.
Was folgt daraus?
Nur das eine: Der Mensch kann und muss wissen; das Glück seines Lebens liegt nicht im Erreichen eines vor ihm stehenden Zieles, sondern in der Bewegung um des höchsten, ihm unzugänglichen Zieles willen.
Gute Nacht!
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